Reflexion städtebauliches Leitbild Karlsruhe

Adresse: Verbindung Mühlburg – Bahnhof Mühlburg – Rheinhafen
Initiator des Workshops: Architekturschaufenster Karlsruhe zusammen mit dem Stadtplanungsamt Karlsruhe
Projektteam: „4 wagen westwärts“ Mathias Christoffel, Architekt (basicc), Rainer Flotho, Verkehrsplaner (TTK), Dr. Ursula Nothhelfer, Landschaftsarchitektin (SNOW), Fanny Kranz, Kunstvermittlerin (fort/da)
Workshop: am 24. und 25.10.2014

Karlsruhe liegt nicht am Rhein. Aber immer wieder werden Anläufe unternommen, einen Weg aus der Stadt zum Rheinhafen und zum Rhein zu suchen. Einen möglichen Weg zeigt unser Workshop-Beitrag auf. Auf dem Weg westwärts ist die Honsellstraße als Verbindung zwischen Lameyplatz und Rheinhafen durch einen mehrgeschossig aufgetürmten Verkehrsknoten „stranguliert“. Diesen Knoten wollen wir mit unserer Vision durchschlagen.

Wir nutzen den gedanklichen Freiraum, den der Workshop bietet: Wir verlegen die Südtangente / B10 um drei Ebenen nach unten. Statt der vorhandenen hohen Brücke, die nicht nur die Honsellstraße, sondern auch die darüber kreuzende Bahnlinie Karlsruhe – Wörth überquert, planen wir einen kurzen Tunnel unter der Honsellstraße. In einem zweiten gedanklichen Schritt tauschen wir die Ebenen der Bahnlinie und der Honsellstraße. Damit ist der Weg Richtung Rheinhafen frei. Gleichzeitig wird die ursprünglich vorhandene Geländekante zwischen Hoch- und Tiefgestade wieder erkennbar.

Die Straßenbahnlinie wird bis zur Hafeneinmündung verlängert, ein Radschnellweg stellt die Verbindung zum Rheinuferweg her. An der Schnittstelle der Verkehswege entsteht ein neuer intermodaler Verknüpfungspunkt, der den jetzigen „Bahnhof“ Mühlburg ersetzt. „Tempowechsel Mühlburg“ verbindet Bahnlinie, Straßenbahnen, Leihautos und Leihräder in einem Umsteigeknoten, der in einer Kombination aus U-förmigen Vordach und markantem Turm („Stadtzeichen“) auch kulturelle Einrichtungen aufnimmt.

Insgesamt entsteht zwischen Stadt und Rheinhafen ein neuer Zwischenraum, der durch einen Mix aus Verkehrsflächen, Landschaftsräumen und Freizeitflächen geprägt wird.

Am südlichen Hangfuß des Energiebergs entsteht mit dem „Wohnhafen Rheinblau“ ein neues Stadtteilquartier, dass durch multimodalen Terrassenhäusern geprägt ist. Eine Uferpromenade und Sitzstufen schaffen urbane Räume. Am Hafenkopf bietet ein öffentliches kulturelles Gebäude als Landmarke ein Forum für interessierte Bürger den Westen neu zu erleben.